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Julius Maria Becker

Julius Maria Becker wird am 29. März 1887 zusammen mit seiner Zwillingsschwester Eva als sechstes Kind der Familie in Aschaffenburg geboren. Das Leben der angesehenen Bürgerfamilie erlebt 1898 einen drastischen Wandel, als die väterliche Vergolder-Werkstatt schließen muss. Ein sowohl finanzieller als auch sozialer Abstieg ist die Folge. Vor allem deshalb schlägt Julius die Lehrerlaufbahn ein, denn dieses Studium ist kostenlos. Er ist 19 Jahre alt, als er nach Beendigung der Ausbildung seine Lehrtätigkeit an der Katholischen Knabenschule in Damm beginnt. Ende 1914 kommt der nächste große Einschnitt in seinem Leben – er wird als Soldat eingezogen und dient eineinhalb Jahre im Ersten Weltkrieg. Im Juli 1916 erleidet er in Verdun, bei seinem ersten Fronteinsatz einen Nervenzusammenbruch und muss ins Lazarett. Anschließend kehrt er nach Aschaffenburg zurück.

In den folgenden Jahren geht es in Beckers Leben wieder bergauf. Er schafft es, die Erlebnisse aus dem Krieg zu verarbeiten und lernt Luise Brenner (1901–1992) kennen, mit der er sich 1918 vermählt, auch wenn sich erst in München ein Priester findet, der das evangelisch-katholische Paar im folgenden Jahr traut. In diese Zeit fällt auch sein Bruch mit der katholischen Kirche, wenn auch nicht mit dem christlichen Glauben. Seine dreijährige Nebentätigkeit als Kritiker und Literat bei der katholischen Zeitung Beobachter am Main beendet er bereits 1911 und wechselt zur liberalen Aschaffenburger Zeitung. 1923 folgt der Wechselt an die Luitpoldschule.

1931, zwei Jahre nach dem großen Erfolg seines Bühnenstücks Brückengeist, wird Becker für ein Jahr von dem Schuldienst beurlaubt. Der Vermerk in den Akten nennt seine Reizbarkeit als Grund für die Beurlaubung. Aus Briefen an die Regierung geht andererseits hervor, dass dies nur ein Vorwand ist, um Becker als Künstler zu fördern und ihm die Zeit für den Durchbruch zu geben. Nach dem Urlaub, den er unter anderem nutzt um in Berlin Kontakte zu knüpfen, kehrt Becker entsprechend nicht in den Dienst zurück, sondern geht frühzeitig in Pension. Die restlichen Jahre seines Lebens verbringt er vor allem mit dem Schreiben von Lyrik und Prosa. Trotz diverser Erfolge bleibt der erhoffte Durchbruch allerdings aus.
Er war ein zu Lebzeiten bekannter Aschaffenburger Dramatiker und Lyriker. Er veröffentlichte rund 30 Bühnenstücke, Prosatexte, Lyrik, Essays u.v.m.

Am 26. Juli 1949 stirbt Julius Maria Becker schließlich im Alter von 62 Jahren an den Folgen einer Gallenkolik.  Sein Grab befindet sich auf dem Aschaffenburger Waldfriedhof.

 

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